Nordbahnhof klimafit für die Klimakrise machen! - Nachlese

Nachlese 12 Nordbahnofvorlesung: Nordbahnhof klimafit für die Klimakrise machen!

Einstieg und Hintergrund

Wien wird heißer, um 8 Grad laut einer Studie der ETH Zürich bis 2050. Diesen Juli lag die Höchsttemperatur bei 37 Grad und könnte 2050 auf 45 Grad steigen. Damit reiht sich Wien ein mit Athen, Rom, Zagreb, Zürich – Städte die sich in Zukunft stark aufheizen werden. Bereits 2017 gabe es mehr Hitzetote als Verkehrstote, genau gesagt 586 im Vergleich zu 414. Jeder frühzeitige Verlust eines Menschen ist tragisch. 2017 erzeugte der Autoverkehr in Deutschland beispielsweise einen CO2-Ausstoß von 100 Millionen Tonnen. Somit treibt der Autoverkehr die Erhitzung in unseren Städten voran und ist daher auch für die Hitzetoten mitverantwortlich siehe futurezone.at und crowtherlab.pageflow.io.

Wie wollen wir unsere Städte haben? Ohne Kühlung werden bald viele Wohnungen unbewohnbar werden, wenn es keine radikale Fokussierung in der Stadtplanung, im Bauwesen und in der Ausgestaltung des öffentliches Raumes gibt. Kühle Stadt muss als Vorgabe an die erste Stelle gereiht werden. Denn wie wollen, nein, wie müssen wir unsere Gebäude und den Raum dazwischen gestalten, dass wir uns in den kommenden Jahrzehnten noch wohlfühlen in unserer Stadt? Es braucht viele kleine abgestimmte Maßnahmen und parallel auch große Würfe für das ganze Stadtgebiet! Weiterlesen „Nachlese 12 Nordbahnofvorlesung: Nordbahnhof klimafit für die Klimakrise machen!“

(c) Schreinerkastler

Nachlese zur Vorlesung – Die Freie Mitte

Die Nordbahnhofvorlesung zur Freien Mitte am 13.9. war wieder gut besucht und wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Gästen. Wir beschäftigten uns mit der Frage:

Wie wird aus der Gstettn eine Stadtwildnis?

Inputs kamen von

Peter Rippl, IG Lebenswerter Nordbahnhof, stellte unsere Projektidee Stadtwildnis Nordbahnhof vor.

ZWOPK | LANDSCHAFTSARCHITEKTEN – Sie erzählten von ihrer Arbeit am Grünzug Mühlgrund – Das Projekt der Stadt Wien ist ein gutes Vorbild für den Nordbahnhof.

Lina Streeruwitz – StudioVlay berichtete von ihrer Vision der Freien Mitte und zeigte vergleichbare, internationale Projekten aus Barcelona MUHBA Turó de la Rovira, Essen (Zeche Zollverein) und Berlin (Park am Gleisdreieck)

Um die Nachlese übersichtlich zu halten, haben wir die Beiträge wieder aufgeteilt:

Peter Rippl – von der Gstettn zur Stadtwildnis

StudioVlay – Die Freie Mitte und innovative Freiräume anderswo

zwoPK – der Grünzug Mühlgrund

 

 

 

 

 

(c) Schreinerkastler

Nachlese – von der Gstettn zur Stadtwildnis

Input Peter Rippl / IG Lebenswerter Nordbahnhof.

Ein Jahr Bürgerbeteiligung, 36 Menschen in den Arbeitsgruppen investierten sehr viel Zeit und Energie. Nahmen sich Urlaub oder verzichteten als Unternehmer auf Umsatz. Die Grätzlbeiräte der umliegenden Viertel waren eingebunden, Mieterbeirat vom Robert-Uhlir-Hof, sowie unsere IG Lebenswerter Nordbahnhof. Eine gute Übersicht bietet der Werkstattbericht 150, der MA18

Das Leitbild fand sehr viel Zustimmung. Die Freie Mitte war in der Bürgerbeteiligung das große Thema.
Damit ist man uns Bürger_innen mit der Umsetzung in der Pflicht.

Zwei Jahre Konkretisierung des Leitbildes innerhalb der Stadt Wien. Alle beteiligten Dienstellen wurden eingebunden. Sehr viele Arbeitsgruppen, sehr viel Zeit und Geld wurde investiert. Als Abschluss wurde das Leitbild in der  Stadtentwicklungskommission beschlossen und ein sehr umfangreiches Handbuch erstellt.
Damit ist sich die Stadt Wien selbst in der Pflicht.

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Alte Bäume – Baumkartierung

Symbol Laubbaum
Symbol Laubbaum

Die alten Bäume in unterschiedlicher Höhe und von verschiedenen Arten sind vielen AnrainerInnen ein wichtiges Anliegen. Weit über 600 Unterschriften wurden bis 2012 alleine dafür gesammelt. Hier sehen Sie nun einen kurzen Bericht von der Baumkartierung am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs.

Die Bäume wurden in 1,3m Stammhöhe gemessen und auf die Art des Baumes bestimmt. In den Anmerkungen sind auch weitere Notizen zu Beschaffenheit und Beschädigungen und sonstigen Besonderheiten enthalten (s. Karte).

Hier sehen Sie eine Übersicht aus einer Darstellung in Google Earth: Baumkartierung

Es wurden rund 40 Bäume und Baumgruppen erhoben. Diese sind auf dieser Google-Map verzeichnet. Folgende Baum-Arten wurden gefunden:

Schwarzpappel (Populus nigra)

Zitterpappel (Populus tremula)

Silberpappel (Populus alba)

Esche (Fraxinus excelsior)

Roßkastanie (Aesculus hippocastanum)

Götterbaum (Ailanthus altissima)

Es gibt eine Reihe besonders monumentaler Bäume, durchwegs handelt es sich um Schwarzpappeln, die besonders dokumentiert sind, auf der Webseite Monumental Trees. Ein Beispiel ist Baum 9.

Hier eine Liste der größten und umfangreichsten zehn Bäume nach dem gemessenen Umfang: Baumkartierung Einträge 2012-2013

Code U [m] Art Text
B09 5,12 Popnig Baum popnig 9 5m 12 u gemessen 23.7. // 20130520 5m10 — vorher 5m geschätzt : “ Michl“ Gelistet bei http://www.monumentaltrees.com/de/aut/wien/leopoldstadt/4336_nordbahnhof/
B12 4,7 Popnig Popnig 2 st. ok Symbolfoto NBHF, besonders hoch… U: 4,7m ‚Mary’…
B11 4,06 Popnig Popnig im Westen gemessen 4m06 @ 1,3m geschätzt 4.5m. ausladende Krone
B38 3,15 Popalb 2 silberpappeln Stamm @1,3m: U 2m97; N: 3m15 oebb NR 05018 pop tremula
B05 3 Popnig pop nigra U: 3m
B13 3 Popalb 3m Popalba gruppe
B14 3 Poptre Pop trem Zitterpappel oranger Mark. Punkt
B16 3 Popnig 3m u popnig
B32 3 Popnig popnig U: 3m einziger gr. Baum s. der Eisenbahn Linie „bsüd“
B07 2,8 Popnig Pop.nigra, Nistkasten und Kuscheltier im Geäst: ein Schlumpf verrottet langsam. 2 stämmig: U. 2, 8m / 1,2m.

Wenn Sie Ergänzungen oder gar weitere Bäume vermessen haben, es fehlt generell noch die Höhe, bitte melden.

Warum alte Bäume wichtig sind?

Sie spenden im Sommer angenehmen Schatten, verbessern auch durch die Abgabe von Wasser und natürlich Sauerstoff das lokale Klima. Sie beherbergen zahlreiche andere Lebensformen: von den für Wien typischen Fledermäusen angefangen bis zu Schmetterlingen. Zwei Baumgruppen sind hervorzuheben: Die eine liegt zwischen B12 und B16 westlich vom markanten Riesen B9 in der ehemaligen Kohlenrutschensenke. Die zweite(n) sind nörlich des Wasserturmes. Vor allem die letztere Gruppe wurde vor allem im Sommer aufgrund der Nähe zu den bauten (insbesondere dem neuen sozialmedizinischen Zentrums sehr gerne für Spaziergänge benutzt.

Nach Möglichkeit sollen diese Bäume erhalten bleiben. Dafür haben sich über 600 AnrainerInnen ausgesprochen. Für den zukünfigen Park, der möglichst an den offenen Charakter der ehemaligen Heißlände mit Schotterflächen erinnern soll, sollte ein extensives Management eingerichtet werden, dass das rasche Zuwuchern mit Götterbäumen und eventuell anderen stark aufkommenden Sträuchern und Bäumen hintanhält.

Dieser Beitrag wird noch ergänzt und auch Ihre Hinweise und Wünsche werden gerne aufgenommen bzw. diskutiert.