Mistplatz – Neuer Standort gefunden?

Seit unserem Artikel vor ein paar Wochen ist viel passiert. Wien hat eine neue Regierung und im Koaltionsabkommen findet man einen entscheidenden Absatz:

Das Mistplatzkonzept sieht vor, dass neue moderne Mistplätze strategisch gut verteilt über die Stadt für alle Wienerinnen und Wiener entstehen. Die vollständige Umsetzung dieses Konzepts hat daher hohe Priorität. 
Daher vereinbaren wir:

Wir halten an der Umsetzung des generellen und im Gemeinderat beschlossenen Konzepts der Versorgung Wiens mit gut erreichbaren Mistplätzen fest. Wir werden rasch einen Mistplatz in der Seestadt und im Bereich des Nordwestbahnviertels an einem geeigneten und finanzierbaren Standort umsetzen.

Für die weitere Umsetzung des Mistplatzkonzeptes der MA 48 wird vereinbart, dass Standorte für Mistplätze so frühzeitig wie möglich in die Stadtplanung einfließen, um eine hohe Ausgewogenheit zwischen hochwertigen Wohn- und Erholungsflächen und Umwelt-Infrastruktur zu erreichen.

Über das Ergebnis können sich alle BewohnerInnen der Leopoldstadt und der Brigittenau sehr freuen. Damit ist der Weg frei für eine modernen Mistplatz. In unserer Stellungnahme zur damaligen Widmung haben wir auch auf den Nordwestbahnhof hingewiesen. Dort sind die Baufelder größer und sie sind als Blockrand konzipiert. Dadurch lässt sich ein Mistplatz besser auch in einen Gebäudekomplex integrieren.

Trotzdem ist nun ein neuer Artikel in der Bezirkszeitung aufgetaucht, bei dem wieder der Standort an der Innstraße auftaucht. Vom Beschluss des Koalitionsabkommen ist gar keine Rede. Hier sind wir natürlich maximal verwirrt.


Die BZ freut sich auf eure Leserbriefe! leopoldstadt.red@bezirkszeitung.at

Wichtig ist nun, dass man sich von alten Plänen löst und neue Wege einschlägt. Das spricht sehr für die Öffnung und Modernisierung des aktuellen Standortes an der Dresdnerstraße. Wie im letzten Beitrag beschrieben, kann dieser sehr einfach erweitert und ausgebaut werden. Damit hätte man in einer, für Infrastruktur sehr geeigneten Lage, Platz für einen zeitgemäßen innerstädtischen Mistplatz.

An der Innstraße bleibt damit an der „Freien Mitte“ Platz für leistbaren Wohnraum.

Zum Abschluss die Zusammenfassung:

Im Koaltionsabkommen ist der Standort Nordwestbahnhof festgelegt.
Der Bezirk spricht sich gegen einen Standort an der Innstraße aus.

Klingt einfach, oder? Ich denke, aber wir werden noch öfter zu diesen Thema etwas zu berichten haben.

Der Mistplatz – der gelöste gordische Knoten?

Lange Zeit war es still um den Mistplatz an der Innstraße. Zu still nach unserem Geschmack. Hinter den Kulissen hörte man immer wieder: „Mal abwarten, wenn in der Leopoldstadt wieder die SPÖ den Bezirksvorsteher hat, dann wird der gebaut.“ Denkste!

In einem Artikel der Bezirkszeitung beschreibt der zukünftige Bezirksvorsteher Alexander Nikolai der SPÖ Leopoldstadt seinen Wunsch nach der Wiederöffnung des Mistplatzes auf der Dresdnerstraße.

Was hat es damit auf sich? Der Mistplatz ist seit Monaten geschlossen. Die MA48 findet, der Mistplatz ist zu klein um ihn nach den Coronavorschriften zu betreiben. Praktisch, will man ihn ja schließen und an der Innstraße viel größer neu bauen. Aber nicht mit der Bevölkerung, nicht mit allen Parteien der Leopoldstadt und nicht mit dem neuen Bezirksvorsteher Alexander Nikolai. Und das kam so:

Wir haben das Thema absichtlich nicht vor der Wien Wahl 2020 gebracht. Man weiß ja nie was man damit auslöst.
Und gut war es, denn trotz Wahlkampf, gab es einen Schulterschluss aller Parteien. Die Grünen Leopoldstadt haben als Bezirksvorstehung einen Antrag zur Erweiterung des bestehenden Mistplatzes an der Dresdnerstraße eingebracht, der von allen Parteien angenommen wurde. Vor allem die Unterstützung der SPÖ Leopoldstadt ist hier entscheidend. Denn wie vorauszusehen war, stellt sie nun mit Alexander Nikolai den Bezirksvorsteher.

Hier der Antrag. Er beinhaltet das Ersuchen den Mistplatz wieder aufzusperren und auch gleichzeitig auszubauen und zu modernisieren.

Weiterlesen „Der Mistplatz – der gelöste gordische Knoten?“

Infoabend „Stand der Dinge“

  • Informationsabend: Dienstag, 14. Mai 2019, von 18 bis 20 Uhr
  • Ausstellung: Mittwoch, 15. und Donnerstag, 16. Mai 2019, von 15 bis 20 Uhr
  • Ort: Stadtraum Nordbahnhalle, 2., Ecke Leystraße/Taborstraße
  • Der Eintritt ist frei.

Am 14. Mai 2019 können Sie sich bei einem Informationsabend über den aktuellen Planungsstand des Nordbahnviertels informieren. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, mit Vertreterinnen und Vertretern der Bauträger, der Stadt Wien sowie der ÖBB Gespräche über die aktuellen Themen und den Stand der Dinge zu führen. Die Expertinnen und Experten beantworten gerne Ihre Fragen.

Die Ausstellung zur Veranstaltung ist auch an den Folgetagen, Mittwoch, 15. und Donnerstag, 16. Mai, von 15 bis 20 Uhr, geöffnet.

Großes Interesse am Jane’s Walk am Nordbahnhof

Bereits zum dritten Mal sind wir dieses Jahr am Jane’s Walk Vienna Festival durch das Nordbahnviertel spaziert, schließlich gibt es jedes Jahr zahlreiche Veränderungen zu entdecken. Andreas Lindinger und Beatrice Stude leiteten den Walk, bei dem die weitere Entwicklung des Viertels im Mittelpunkt stand und bei dem nicht nur BewohnerInnen des Viertels bzw. umliegender Viertel sondern auch zahlreiche Interessierte aus anderen Gegenden Wiens mitspazierten.

Wir warfen einen Blick auf die ersten Gebäuden an der Bruno Marek Allee, spazierten am zukünftig größten Bildungscampus Wiens vorbei, unterhielten uns über die Zukunft der Nordbahnhalle, erkundeten die Gleislandschaft und Stadtwildnis der Freien Mitte, sprachen über Themen wie Aneignung, Nutzungen oder Hochhäuser und machten einen Abstecher durch die Durchwegungen des bereits gebauten Viertels zurück zum Bednar Park.

Wir bedanken uns bei den rd. 35 Menschen, die mit uns unterwegs waren, und werfen noch einen fotografischen Blick zurück auf unseren Walk (Fotos zum Vergrößern anklicken)!

Mitspazieren beim Jane’s Walk am Nordbahnhof am 4. Mai!

Bereits zum dritten Mal in Folge sind wir beim Jane’s Walk Vienna Festival mit einem Grätzlspaziergang am Nordbahnhof dabei!

Der Fokus liegt auch dieses Jahr auf den Veränderungen seit unserem letztjährigen Jane’s Walk und dem Blick auf die weitere Entwicklung des Viertels. Was macht unser Viertel einzigartig und lebenswert, wie ist der Baufortschritt beim Bildungscampus und der Bruno-Marek-Allee, wie geht es mit der Nordbahnhalle weiter, wie wird die Freie Mitte aussehen…?

Viele aktuelle Fragen wie diese können wir gemeinsam am Walk erkunden und spazierend einen Blick auf die Gegenwart und Zukunft des Nordbahnviertels werfen! Wir freuen uns wenn ihr mitspaziert und eure persönlichen Sichtweisen, Erfahrungen und Geschichten mit uns teilt!

Treffpunkt ist am Samstag, 4. Mai um 10:00 Uhr vor dem Salon am Park. Einfach hinkommen und mitspazieren!

Alle Infos findest du hier: Jane’s Walk – Lebenswerter Nordbahnhof

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Über Jane’s Walk: Jane’s Walks sind kostenlose, lokal organisierte Spaziergänge, bei denen Menschen zusammenkommen, um ihre Stadtteile zu erkunden und über diese zu sprechen. Während traditionelle Stadttouren häufig wie Vorträge sind, soll ein Jane’s Walk ein Gespräch im Gehen sein. Die Spaziergänge werden nicht von professionellen StadtführerInnen geleitet, sondern von Menschen, die im Grätzl leben oder eine enge Verbindung zum Thema eines Spaziergangs haben.

Diese sogenannten Walk Leader teilen ihre Erfahrungen und Ansichten, ermutigen aber auch die Mitspazierenden zur Diskussion und Teilhabe. Das Festival findet in mehr als 250 Städten auf der ganzen Welt statt, Wien ist seit 2014 mit dabei. Vom 3. bis 5. Mai 2019 gibt es rd. 20 Walks in ganz Wien. Auf janeswalk.at kann man jederzeit neue Walks anlegen bzw. sich über bereits geplante Walks informieren.

Ausstellung Hochhauswettbewerbe

Ende Jänner wurde der Wettbewerb für die nächsten Hochhäuser entschieden.

Ab 28. März werden alle Beiträge des Wettbewerbes im Stadtraum ausgestellt.
Die Ausstellungseröffung ist am 28. März um 18:00.

Die GewinnerInnen sind:

Baufeld 2: Sieger: AKF Architektur Kollektiv Favorit gemeinsam mit Ganahl Ifsits Architekten

Baufeld 3: Siegerprojekt: Synn architekten

(c) Synn Architekten

Baufeld 6b2: Siegerprojekt Franz & Sue

(c)
Franz und Sue ZT GmbH

Die Ausstellung läuft dann noch am:
Freitag, 29. März 2019, 15.00 – 20.00 Uhr
Samstag, 30. März 2019, 10.00 – 18.00 Uhr

Die 3 Hochhäuser sind sehr zentral für die zukünftige Entwicklung am Nordbahnhof. Mit Baufeld 2 & 3 bilden sie den Eingang an der Taborstraße und fassen, zusammen mit den geplanten Hochhaus am Nordwestbahnhof den großen Platz an der Nordbahnstraße ein.
Dafür haben wir schon mehrmals einen Gestaltungsprozess eingefordert, der nun auch kommen wird.

Mit Baufeld 6b2 bekommt die Freie Mitte ihr zweites Hochhaus, diesmal am zentralen Platz innerhalb der Gleisschleife der Linie O.

Die Jahrhundertchance der Wiener Stadtplanung

Siegerprojekt - Freie Mitte vielseitiger Rand

Es war ein Paukenschlag. 2012 gewann die Bietergemeinschaft Studiovlay den städtebaulichen Wettbewerb für das Leitbild Nordbahnhof.

Ein Entwurf, den es so in Wien noch nicht gegeben hat. Der Kern des Leitbildgebietes ist eine riesige Grünfläche, die Freie Mitte. Mit der Freien Mitte wird das Ziel verfolgt, möglichst viel vom Bestand zu erhalten. Rundherum eine verdichtete Bebauung, die eine hohe Nutzungsmischung vorsieht und die Fehler der Vergangenheit, nämlich die Trennung Bürozeile/Lassallestraße, dahinter die Wohnsiedlung, korrigieren soll.

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(c) Schreinerkastler

Freie Mitte – am 25. April geht es los….

Plakat Freie Mitte

Präsentation und Information:
Mittwoch, 25. April 2018, 18 bis 20 Uhr Nordbahn-Halle.

Am 25. April geht es also los. Nun, ganz stimmt das nicht, denn los ging es bereits 2011, als StudiVlay über die Gstettn ging und sich dachte:

Was für ein Ort, viel zu Schade ihn komplett zu bebauen.

So entstand die Idee der „Freien Mitte“ und nun, 6 Jahre nach dem städtebaulichen Wettbewerb gibt es nun die erste Präsentation und Beteiligungsmöglichkeit zu der Gestaltung. Ob es gelingt hier das Potenzial des Freiraums zu heben? Wie es gehen kann haben wir mit unserem Projekt Stadtwildnis Nordbahnhof gezeigt. Was die Stadt Wien daraus macht, sehen wir am 25. April in der Nordbahnhalle.

Muss es immer ein Kampf sein?

Eine Gstetten reserviert für die Allgemeinheit – für alle – als Ergebnis des Stadtentwicklungsprozesses mit Masterplanwettbewerb. Damit ist alles auf Schiene. Wohl kaum.

Denn die << Freie Mitte >> am Nordbahnhof ist in Gefahr ihres einzigartigen Charakters beraubt zu werden. Ein Blick zum << Park am Gleisdreieck >> in Berlin zeigt Parallelen auf, Parallelen, die sich in Wien nicht wiederholen sollten.

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Nordbahnhof – Konsens olè!

Yes we can!

Ich kann mich noch gut an den Infoabend zur aktuellen Widmung erinnern. Am Ende wurden viele Fragen gestellt, eine davon war: „Macht das überhaupt Sinn? Das ist doch eh schon eine beschlossene Sache!“.

Nun, wir können nun sagen, es hat Sinn gemacht. Ihr habt es wahrscheinlich eh schon aus den Medien erfahren, der MA48 Stützpunkt wird nicht an der Innstraße kommen, er wird nicht in der Flächenwidmung drinnen sein.

„Der Flächenwidmungsplan für das Nordbahnhofgelände wird keinen neuen Mistplatz ausweisen. Es gibt eine klare Stellungnahme des Bezirkes im Rahmen der öffentlichen Auflage, ein solches Projekt an diesem Standort nicht umzusetzen, und es gibt einen klaren Willen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Die Argumente, wonach es zu einem Verlust von notwendigen Wohnungen für die Stadt und auch von Freiraum für die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen kommt, sind nachvollziehbar. Die Stadtplanung wird daher einen Flächenwidmungsplan ohne neuen Mistplatz vorlegen.“ Planungsstadträtin Maria Vassilakou im Falter

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