Der Grünzug Mühlgrund …

…das Vorbild für die Freie Mitte:

Für viele die den Nordbahnhof kennen, ist der Grünzug Mühlgrund das Vorbild in der Gestaltung und der Umsetzung. Deswegen haben wir Helge Schier von ZwoPK eingeladen.

Begonnen wurde hier schon 2002, mit dem Projekt Spielfelder Stadlau.

Spielfelder Stadlau
©zwopk

Als zukünftiges Stadterweiterungsgebiet sollte das ehemalige Feld bespielbar und vor allem für Jugendliche und Kinder aufgewertet werden. Die Umsetzung wurde gemeinsam mit Schulen und Vereinen der Umgebung geplant.

Der Verein OPK entwickelte ein Gestaltungskonzept, das den Ort erhält und eine phasenweise Umsetzung ermöglicht:

Es gibt 100 m Bahnen, Platz, Weidengräben, Blätterwald, Weidenmonster, Holzpodest, Pflanzbeete, Erdhügel und Wächter verdichten zu einem bespielbaren, bunten Nebeneinander.

Der Schlüssel war die Kooperation mit interessierten Schulen und Vereinen. Zusammen wurde geplant und umgesetzt.
Es gibt, von den Kindern selbst gestaltete, Wächterfiguren, Themen-Pflanzbeete, etc. Verschiedene Elemente aus Weiden sorgen für eine Initialzündung, wachsen und verändern sich im Laufe der Jahre. Es entstehen Holzdecks, ein Sandbad und ein Blätterwald aus Haselnüssen.

Jede Bauphase wurde mit einem Abschlussfest gefeiert. Für die Kinder, aber auch die Erwachsenen waren das tolle Projekte.

2009 veränderte sich durch die U2-Verlängerung und neue Wohnbautätigkeit die Situation im Umfeld des Grünzugs. Grundlage für die Neukonzeptionierung war die Erfahrung aus den abgeschlossenen Projekten. Der Grünzug sollte für den steigenden Nutzungsdruck fit gemacht werden. Dabei sollte eine extensive Pflege möglich sein und der landschaftliche Charakter erhalten bleiben. Ein Schwerpunkt bleibt das Angebot für Jugendliche.

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©zwoPK

Das neue Konzept – Grünzug Mühlgrund – sieht eine weitgehende Erhaltung der vorhandenen Strukturen vor. Maßnahmen, wie die 100 m Bahnen und Aktivitätsinseln, erschließen die Fläche. Sie bilden neue Verbindungen innerhalb des Grünzugs und zu seiner Umgebung. Die umgebenden Neubaugebiete werden eingebunden und Querungsmöglichkeiten laden zum Erkunden bisher ungenutzter Bereiche ein.

Das Besondere an der Umsetzung war die Kooperation mit space!lab. Ausgrenzungsgefährdete Jugendliche bauen dabei unter fachlicher Anleitung angreifbare Objekte und lernen mit arbeitsmarktnahen Bedingungen umzugehen.

Es entstand ein Projekt an den Schnittstellen von Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Arbeitsmarktpolitik.

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©zwoPK

Wesentlich war, dass hier kein klassischer Park geplant war. Statt Parkbänken gibt es Felsquader, statt betonierter Wege Kies- oder Holzbahnen. Als Spielplatz dient die Natur und nicht gestaltete, abgezäunte Spielgeräte.

Helge Schier stellt aber auch klar, dass der Grünzug Mühlgrund nicht der Nordbahnhof ist. Hier gibt es andere Voraussetzungen.

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Die Grundidee lässt sich nichtsdestotrotz sehr gut umsetzen, nämlich die Nutzung der vorhandenen Landschaft/Strukturen und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, mit Vereinen oder auch Arbeitsmarktinitiativen.

Link zum Handout vom Vortrag Grünzug Mühlgrund von ZwoPK:

2 Gedanken zu “Der Grünzug Mühlgrund …

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