Wenn wir mit Leuten über den geplanten MA48 Stützpunkt an der Innstraße reden, schütteln diese den Kopf. Die Ablehnung ist groß. Wirklich nachvollziehen kann das niemand. Schade, dass bei der ÖBB Infoveranstaltung im Februar 2017 niemand darüber gesprochen hat. Die 300 Anwesenden hätte das brennend interessiert.
Bei unserer Infoveranstaltung gab es eine klar ablehnende Haltung dazu.
Neben unserer Stellungnahme im Zuge der öffentlichen Auflage haben wir wieder das Gespräch mit der zuständigen Politikerin gesucht, das ist Stadträtin Ulli Sima.
War zum letzten Themenkomplex Naturschutz und Freie Mitte noch ein konstruktives Gespräch möglich, so sind wir diesmal auf Taube Ohren gestoßen.
Der Schriftverkehr wurde sofort an die MA48 weitergereicht und hier hat man kein Verständnis für die Problematik. Wie so oft sieht man nur die eigene Situation. Auswirkungen auf das gesamte Leitbild, den Anschluß Leopoldstadt / Innstraße / Brigittenau, der Verlust von hochwertigen Flächen für den sozialen Wohnbau, scheinen nicht bewusst zu sein.
Auf Argumente für andere Standorte wurde nicht eingegangen. Ein Gesprächstermin wurde erst nach dem Abschluß des Flächenwidmungsverfahrens in Aussicht gestellt. Also wenn alles entschieden ist.
So leicht wollen wir hier aber nicht aufgeben, als nächstes streben wir einen Termin mit Gerhard Kubik, Planungssprecher der SPÖ und ehemaliger Bezirksvorsteher, an. Herr Kubik hat sich immer sehr für die Umsetzung des Leitbildes eingesetzt. Wir sind uns sicher, dass wir hier Gehör finden.
Unsere Argumente haben wir ja schon ausführlich in unserer Stellungnahme angeführt. Um das ganze etwas anschaulicher zu machen, haben wir die bisherigen Renderings hergenommen und dort den MA48 Mistplatz und das Umspannwerk eingezeichnet.
Wir finden das spricht für sich und gegen die aktuelle Planung.
Man sieht sehr gut wie viel Platz hier weggenommen wird. Die Fläche ist nicht nur breiter, sondern geht auch tiefer in den Freiraum hinein. Eine wesentliche Qualität des Leitbildes ist der offene Übergang in die Bauplätze. Es wird hier nämlich nicht bis zur Baufeldkante gebaut, sondern es bleiben viele Meter frei. Ein MA48 Stützpunkt bzw. ein Umspannwerk bilden aber eine harte Kante bei 120m.
Das Strukturgebiet ist mit 110m x 120m so groß wie die Büroblöcke an der Lassallestraße. Das Umspannwerk ist hier 9m (3 Stockwerke) hoch. Es wird keine Nutzungen entlang dieser Mauern geben. Die Verbindung zum 20. Bezirk bricht hier ab.
Die Bebauung an der Innstraße hat eine bedeutende Funktion für die Verbindung Leopoldstadt – Brigittenau. Hier könnten wir jetzt viel schreiben, aber im Handbuch zum Leitbild ist das sehr gut dargestellt.
PDF auf der Website der Stadt Wien: An der Parkbrandung – Innstraße
Die Auswirkungen sieht man sehr gut auf den Vorher / Nachher Bildern.
Hier der Blick von der anderen Richtung. Man sieht hier sehr gut, wieviele Wohnungen wegfallen und wie tief das Umspannwerk in die Stadtwildnis hineingeht.
Wenn die MA 48 was verdienen kann wird die Frau vom Chef wohl nix dagegen tun.
Hier geht es weniger um „was verdienen“ das tut die MA48 ja nicht.
Vielen Dank für diese Information und euer Engagement! Bitte um Bekanntgabe, wenn „normale BewohnerInnen“ irgendwie/ irgendwas unterstützend beitragen können.
Würde eine weitere Unterschriftenliste/-aktion helfen?
Liebe Elisabeth, wir sind alles „normale“ Bewohner. Unterschriften sammeln ist gerne gesehen. Wo wohnst du denn? Schreib uns am besten eine Email: nordbahnhofgebiet@gmail.com
Ja, stimmt 🙂 (auch wenn wir alle nicht-normal wären, wäre es egal.) Ich wollte mit „normal“ Menschen beschreiben, die keine besonderen Verbindungen/Kontakte/Beziehungen haben, die in dieser Situation unterstützend sein könnten, daneben eher in-aktiv (also nicht besonders engagiert sind), aber eure Beiträge lesen und realisieren, dass diese Angelegenheit wichtig und zeitkritisch ist und daher die normalerweise geübte Sofa-Mentalität wohl (zumindest für kurze Zeit) aufgegeben werden sollte. Ja, ich gebe zu, ich bin da eher von mir selbst aus gegangen … Aber die wichtige Botschaft hier ist vor allem: ich würde in dieser Sache schon gerne was unterstützend beitragen. Gibt es etwas, das ich beisteuern kann? Ich schicke euch jetzt auch eine E-Mail, aber wollte den Kommentar öffentlich machen, weil vielleicht andere auch eher meine Sofa-Mentalität haben und Anregungen bräuchten, wie sie in diesem Fall etwas beitragen könnten.
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